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Technische Analyse zu Platin: Terminmarkt schon wieder überkauft bei 1.000 US-Dollar

CoT-Daten für Platin vom 8. Juli

Der neueste CoT-Report für den Platinmarkt zeigt eine neutrale Entwicklung zur Vorwoche. Der Platinpreis stieg um 25 US-Dollar an, wobei die Spekulanten mit 2,7 Tsd. Kontrakten netto Long gingen. Das ist neutral. Der CoT-Index OI fiel dementsprechend auch von 23 auf 16 Punkte zur Vorwoche. Der Terminmarkt ist so überkauft wie seit 3,5 Jahren nicht mehr. Gerade jetzt, da sich die Volkswirtschaften auf dem Weg in die Rezession befinden, gibt es kurz- bis mittelfristig keinen Grund bullisch zu werden.

CoT-Index für Platin bei 16 PunktenMit einem CoT-Index OI von 16 Punkten ist Platin bereits wieder bärisch – hier droht eine Preiskorrektur

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Physische Nachfrage

Im Jahr 2024 wird das Platinangebot voraussichtlich um 1 % auf 7.111 koz sinken, hauptsächlich bedingt durch einen Rückgang der Minenproduktion um 3 % auf 5.468 koz. Diese Reduktion ist hauptsächlich auf infrastrukturelle Schließungen in Südafrika und Wartungsarbeiten in Russland zurückzuführen. Gleichzeitig wird die Recyclingmenge um 5% auf 1.642 koz steigen, was auf eine Erholung der Recyclingbranche hindeutet. Auf der Nachfrageseite wird ein Rückgang von 5 % auf 7.587 koz erwartet. Dies ist hauptsächlich auf eine schwächere industrielle Nachfrage zurückzuführen, insbesondere durch weniger chemische und Glasfabrikerweiterungen. Die Nachfrage nach Platin in der Automobilbranche wird stabil bleiben, unterstützt durch eine fortgesetzte Substitution von Palladium und eine zunehmende Hybridisierung. Insgesamt wird für das Jahr 2024 ein Defizit von 476 koz prognostiziert, was das zweite Jahr in Folge mit einem Angebotsdefizit darstellt.

GFEX stellt erste Platin- und Palladium-Futures-Kontrakte Chinas vor

Am 9. Juli 2024 enthüllte die Guangzhou Futures Exchange (GFEX) während der Shanghai Platinum Week (SPW) die ersten Platin- und Palladium-Futures-Kontrakte Chinas. Diese neuen, in Renminbi denominierten Kontrakte stellen einen bedeutenden Meilenstein für die globalen Märkte der Platingruppenmetalle (PGMs) dar und bieten chinesischen Marktteilnehmern neue Möglichkeiten zur Absicherung von Preisrisiken.

Die neuen Produkte umfassen zwölf monatliche Kontrakte, die im Gegensatz zu den üblichen vierteljährlichen Kontrakten eine erhöhte Flexibilität und häufigere Abrechnungsmöglichkeiten bieten. Teilnehmer können entweder ihre Positionen ausgleichen oder bei Ablauf der Kontrakte die Lieferung der Metalle anfordern.

Diese Futures-Kontrakte bieten Unternehmen in China einen neuen Mechanismus zur Absicherung gegen Preisrisiken, was bisher nicht frei zugänglich war. Dies könnte dazu beitragen, die Prämien für Platinprodukte zu senken. Die neuen Futures-Kontrakte in China werden zu einer erhöhten Marktliquidität führen. Ein transparentes und liquides chinesisches Marktsegment könnte dazu führen, dass die Preise an westlichen Börsen stärker durch die Entwicklungen in China beeinflusst werden, insbesondere da China einer der größten Verbraucher von Platin ist. Eine erhöhte Nachfrage in China könnte zu einem allgemeinen Preisanstieg führen, der auch die Preise an westlichen Börsen beeinflusst.

Die neuen Futures könnten das Vertrauen der Verbraucher stärken und das Wachstum der Platin-Investitionen beschleunigen. Die endgültigen Spezifikationen und das Listungsdatum der neuen Kontrakte werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben. Die westlichen Börsen werden sich anpassen müssen, um mit den Veränderungen Schritt zu halten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.

Mittelfristiger Ausblick

Seit der Mitte letzten Jahres handelte der Platinmarkt trendlos und seitwärts in einer Handelsspanne von zumeist 120 US-Dollar zwischen 880 US-Dollar und 1.000 US-Dollar je Feinunze. Die CoT-Daten warnten bereits vor einer trendlosen Phase im Vorfeld einer Rezession, weshalb ich seit Mitte des letzten Jahres dazu riet an der Seitenlinie zu stehen.

Da wir ein leichtes Überangebot in dieser Zeit sahen, könnte eine Rezession einen starken Abverkauf nach sich ziehen, insbesondere da der Terminmarkt bereits wieder überkauft ist. Solange die Notenbanken nicht mit dem Drucken von neuem Geld aufwarten, gibt es kurz- bis mittelfristig mehr Risiken als Chancen am Platinmarkt.

Der Platinpreis konnte kaum von der Rallye am Goldmarkt profitieren, was historisch außergewöhnlich ist und ein Ausdruck des aktuell stagflationären Umfelds ist. Es ist fraglich, ob die Investmentnachfrage so stark zunehmen wird, dass der Platinpreis nachhaltig ansteigen kann.

Eine mögliche Rezession oder eine politische Krise bleiben Risikofaktoren, die den Platinpreis kurzfristig noch einmal bis auf 500 US-Dollar drücken könnten. Ein grünes Signal für mittel- bis langfristige Käufe gibt es erst nach einem Abverkauf als Reaktion auf eine Rezession oder nach der Einführung neuer QE-Programme als Reaktion auf eine deflationäre Entwicklung in einer Rezession oder als Reaktion auf eine neue große Krise.

Technische Analyse

Solange der Goldpreis stark bleibt und die Rezession noch auf sich warten lässt, solange dürfte die Unterstützung bei 800 US-Dollar halten. Rein aus charttechnischer Perspektive zeigt sich seit Ende des letzten Jahres eine leichte Stärke im Markt, die jedoch spekulativ getrieben wurde. Dies zeigen auch die neusten CoT-Daten, die überkauft sind und schon wieder viel Potenzial für einen Long Drop am Terminmarkt haben. Dementsprechend dürfte der Preisanstieg auf 1.000 US-Dollar kurz- bis mittelfristig auch nicht nachhaltig sein. Jedermann scheint bereits Long im Platinmarkt zu sein und den Spekulanten dürfte langsam die Luft ausgehen. Preisanstiege bieten daher Chancen für erneute Short-Trades. Es ist durchaus möglich, dass wir Platin in den nächsten Monaten wieder im Bereich von 800 US-Dollar handeln sehen.

Pauschal kann man sagen, dass Platin unter 1.000 US-Dollar short zu handeln ist – darüber sollte man glatt sein. Eine Korrektur bis auf 800 US-Dollar ist aktuell realistisch.

Grüner Aufwärtstrend könnte bald brechen

Der grüne Aufwärtstrend könnte in Bälde schon brechen

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Langfristige Analyse

Im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 500 US-Dollar dürfte der Platinpreis einen langfristigen Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in diesen Bereich als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.

Der Platin- und Palladiumpreis brachen während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig immer stark ein, weshalb eine Stop-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 US-Dollar wäre in einer Rezession oder einer neuen Krise mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar.

Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund einer zunehmenden Stromknappheit in Südafrika, ausgelöst durch eine Zuspitzung der politischen Krise in dem zunehmend instabilen Land. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.

Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor hin reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Anstieg des Goldpreises und die Rettung der Banken vor einem Jahr hindeuten, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen. Bis dahin sollte man sehr vorsichtig sein im Vorfeld der aufkommenden Rezession.

Preiseinbruch bei Platin droht

Wie in der Vergangenheit ist bei einer Rezession ein nochmaliger starker Preiseinbruch möglich, es sei denn, es gibt davor schon ein neues QE-Programm

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