Goldverbot: Was beinhaltet es und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit derzeit?
Ein Goldbesitzverbot in Deutschland bzw. Europa, wie es bis in die Siebziger Jahre in den USA galt besorgt viele Goldbesitzer – was ist da dran? Mittlerweile seit mehreren Jahren versucht die Europäische Zentralbank vergeblich, mit einem äußerst niedrigen Leitzins und anderen Maßnahmen, die Wirtschaft innerhalb der Eurozone dauerhaft anzukurbeln. Aufgrund der erschwerten Situation durch die Coronakrise gibt es einige Experten und andere Stimmen, die von einem drohenden Goldverbot sprechen.
Inhalt
- Versuch einer objektiven Analyse zu einem Goldbesitzverbot
- Warum ist ein mögliches Goldverbot überhaupt in der Diskussion in Deutschland?
- Was versteht man unter einem Gold- bzw. Goldbesitzverbot?
- Wie könnte ein Goldbesitzverbot in der Praxis aussehen?
- Goldverbote in der Historie keine Seltenheit
- Gold war vor weniger als 100 Jahren auch in Deutschland verboten
- Historisches Goldbesitzverbot in den USA: Executive Order 6102
- Weitere Goldbesitzverbote in der Historie von Europa und anderen Kontinenten
- Was sind die Motive eines Goldverbotes?
- Wie wahrscheinlich ist ein Goldverbot?
- Gibt es Anzeichen für ein drohendes Goldbesitzverbot in Deutschland?
- Was spricht gegen ein baldiges Goldbesitzverbot?
- Wie können sich Bürger gegen ein Goldbesitzverbot schützen?
- 7 Fehler, die man bei einem Goldverbot auf keinen Fall machen sollte
- Hoffnung: Seltene und historische Münzen von Goldverbot ausgenommen
- Fazit: Wie wahrscheinlich ist ein Goldverbot?
- In Gold und Alternativen investieren
Versuch einer objektiven Analyse zu einem Goldbesitzverbot
Wir möchten in unserem Beitrag keine Panik machen, sondern objektiv und auf Fakten basierend darüber informieren, wie wahrscheinlich ein Goldbesitzverbot aktuell ist. Zudem erläutern wir, was eigentlich bei einem Goldverbot passieren würde, welche Maßnahmen es in der Geschichte gab, mit welchen Effekten ein solches Verbot einhergehen würde und wie die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen ist, dass ein derartiges Verbot in absehbarer Zeit tatsächlich ausgesprochen werden könnte.
Warum ist ein mögliches Goldverbot überhaupt in der Diskussion in Deutschland?
In letzter Zeit hört man zunehmend Stimmen, die sich Sorgen um ein eventuell nahendes Goldverbot machen. Basis dafür sind insbesondere die global weiterhin steigenden Negativzinsen und die Coronakrise, die zu einer weltweiten Rezession führen könnte. Schon im Jahr 2020 und 2021 hat beispielsweise der deutsche Staat viele Milliarden Euro investieren müssen, um Unternehmen zu unterstützen und schlimmere wirtschaftliche Auswirkungen zu verhindern.
In der Historie ist zu sehen, dass ein Goldverbot vor allem dann ausgesprochen wurde, wenn es sehr schlecht um die Staatsfinanzen bestellt war. Hinzu kommen deflationären Tendenzen, auch wenn der Kapitalmarkt mehr oder weniger mit frischem Geld regelrecht überschwemmt wird. Vor diesem Hintergrund flammt die Diskussion um ein eventuelles Goldbesitzverbot derzeit auf, zumal es solche Silber- und Goldbeschlagnahmungen in der Historie bereits mehrfach gegeben hat, auch in Deutschland und anderen Ländern in Europa.
Was versteht man unter einem Gold- bzw. Goldbesitzverbot?
Zunächst einmal möchten wir den Begriff des Goldverbotes etwas näher definieren. Damit ist nicht automatisch gemeint, dass Gold oder andere Metalle prinzipiell nicht gehandelt oder besessen werden dürfen. Vielmehr bezeichnet das Goldverbot, dass der Staat bestimmte Maßnahmen ergreift, um seine eigenen Goldbestände deutlich zu erhöhen und gleichzeitig den privaten Besitz des Edelmetalls einzuschränken oder manchmal auch komplett zu verbieten.
Ein Goldverbot bedeutet demnach keineswegs automatisch, dass Privatpersonen keinerlei Edelmetallbestände mehr im Besitz haben dürften und schon gar nicht, dass die Bestände dem Staat kostenlos übereignet werden müssten. Selbst bei den historischen Goldbesitzverboten war es so, dass der Staat die Goldbestände der Bürger angekauft hat.
Wie könnte ein Goldbesitzverbot in der Praxis aussehen?
Da es in der Historie bereits mehrere Goldverbote gab, lässt sich anhand dessen gut erläutern, was eigentlich bei einem solchen Verbot geschehen könnte. Der Staat hat hier durchaus einen größeren Handlungsspielraum, sodass es eine Reihe von Maßnahmen geben könnte, die unter dem Begriff des Goldverbotes bzw. des Goldbesitzverbotes zusammengefasst werden. Dabei könnte es sich insbesondere um die folgenden Maßnahmen handeln:
- Privatbesitz an Edelmetallbeständen wird mengenmäßig begrenzt
- Handel mit Gold wird (deutlich) eingeschränkt
- Der Staat fordert eine Zwangsabgabe auf vorhandene Goldbestände
- Edelmetalle müssen per Gesetz oder anderer Vorschrift an den Staat veräußert werden
- Komplettes Verbot des privaten und gewerblichen Goldhandels
Diese und andere Maßnahmen könnte der Staat ergreifen, wenn er ein Goldbesitzverbot durchsetzen möchte. Ergänzend käme sicherlich hinzu, dass bei einem Verstoß hohe Bußgelder seitens der Bürger zu zahlen wären.
Goldverbote in der Historie keine Seltenheit
Die momentane Angst mancher Menschen vor einem Goldbesitzverbot ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass es in der Geschichte bereits mehrere solcher Verbote gegeben hat. In nahezu allen geschichtlichen Gesellschaftssystemen kam es mehr oder weniger häufig zu Beschränkungen oder Komplettverboten privater Gold- oder Silberbestände. Dabei waren die Goldbesitzverbote vollkommen unabhängig von der Staatsform, denn die Beschränkungen gab es sowohl in Monarchien und Diktaturen als auch in Demokratien.
Gold war vor weniger als 100 Jahren auch in Deutschland verboten
Hierzulande war das Eigentum an Gold von privater Seite aus bereits mehrere Male verboten. Immer waren eine enorme Inflation oder große Probleme mit den Staatsfinanzen ein wichtiger Grund dafür. So wurde beispielsweise im Jahre 1923 durch Reichspräsident Friedrich Ebert der Besitz des Edelmetalls Gold vollständig verboten. Mehrere Einschränkungen bezüglich des Goldbesitzes gab es anschließend vor dem Beginn des 2. Weltkrieges, beispielsweise die 1936 Kraft getretene Ablieferungspflicht für Gold, die durch Hermann Göring angeordnet wurde. Drei Jahre später, also 1939, fand eine Ausweitung des Goldbesitzverbotes auf Unternehmen statt.
Historisches Goldbesitzverbot in den USA: Executive Order 6102
Zu den berühmtesten Gold- und Silberverboten in der Historie zählen sicherlich die in den Vereinigten Staaten, die auch unter der Bezeichnung Executive Order 6102 und Executive Order 6814 bekannt wurden. Zunächst gab es die Ausführungsorder 6102, die im April 1933 vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt, unterzeichnet wurde. Diese beinhaltete, dass den Menschen in den USA das Horten von Goldbarren untersagt wurde. Anders ausgedrückt handelte es sich um eine Beschränkung des Goldbesitzes, die erst viele Jahre später wieder aufgehoben wurde.
Ein Jahr später, nämlich im August 1934, folgte anschließend die Executive Order 6814. Damit setzte US Präsident Roosevelt die Beschlagnahmung von Silberbeständen durch, die wiederum bei den amerikanischen Bürgern durchgeführt wurde. Als Begründung für beide Executive Orders gab die Regierung der Vereinigten Staaten bzw. der Präsident damals an, dass es zum einen schwere wirtschaftliche Zeiten - auch für den Staat - waren und diese sogar durch das Horten von Gold oder Silber verstärkt wurden, indem das Wachstum der Wirtschaft blockiert und die ohnehin vorhandene Depression damit verschlimmert werden könnten.
Was war die Folge des Goldverbotes in den Vereinigten Staaten?
Die Auswirkung der Executive Order 6102 in den Vereinigten Staaten war damals vor allem, dass Bürger ihre Goldmünzen, Goldbarren und auch Goldzertifikate - bis auf einen kleinen Restbestand – an den Staat verkaufen mussten. Damals gab es einen festgelegten Preis in Höhe von 20,67 Dollar pro Feinunze Gold. Auf die heutige Zeit übertragen entspricht dies etwa einem Gegenwert von 400 Dollar. Eine direkte Folge dieser Maßnahme war damals, dass der US-Dollar über 60 Prozent gegenüber dem Gold abgewertet wurde. Eine weitere Auswirkung bestand darin, dass insbesondere der Eagle als Goldmünze aus dem Jahr 1933 extrem selten wurde. Heute handelt es sich daher um eine der seltensten und damit wertvollsten Goldmünzen weltweit.
Weitere Goldbesitzverbote in der Historie von Europa und anderen Kontinenten
Neben Deutschland und den Vereinigten Staaten gab es Goldbesitzverbote noch in einigen anderen Ländern, wie Sie unserer folgenden Tabelle entnehmen können:
Land | Jahr | Maßnahme |
USA | 1933-1974 | Executive Order 6120, Abgabepflicht an den Staat |
Italien | 1935 | Gold für das Vaterland, Bürger sollten Schmuck etc abgeben |
Deutschland | 1923-1931 | Weimarer Republik, Verbot Goldbesitz |
1939 | Kein Goldbesitz für Unternehmen | |
Australien | 1959 | Beschlagnahmung Gold von Privatpersonen |
Großbritannien | 1966 | Beschlagnahmung Gold von Privatpersonen |
Bei all diesen Verboten in der Historie stellt sich die Frage, was eigentlich Motive für Goldverbote sein können und ob diese auch heute dazu führen könnten, dass es ein solches Ereignis vielleicht in naher Zukunft wieder gibt.
Was sind die Motive eines Goldverbotes?
Die Historie zeigt unter anderem, dass es insbesondere ein Hauptmotiv gab, warum Staaten ein Goldverbot ausgesprochen haben. In erster Linie war dies eine Finanznot, sodass der Staat nicht mehr ausreichend Mittel hatte, um sein Vorhaben zu realisieren. Vor allen Dingen drohende Staatsbankrotte wurden in der Vergangenheit öfter zum Anlass genommen, die Bürger dazu zu zwingen, ihre Edelmetallbestände zu veräußern.
Darüber hinaus gab es Goldbesitzverbote häufig dann, wenn gedeckte Fiat-Währungen (Zentralbank-Währungen) existierten. Da solche Wirtschaftssysteme in der Vergangenheit öfter damit endeten, dass die Papierwährungen massiv an Wert verloren haben, sollte mit den Edelmetallen zumindest ein Sachwert entgegenstehen.
Ein weiterer Grund für Goldvorbote ist, dass viele Edelmetallreserven ins Ausland abgeflossen und zudem hohe Außenhandelsdefizite festzustellen sind. Zusammengefasst sind es daher insbesondere die folgenden drei Gründe und Motive, die eine Rolle spielen könnten, wenn aktuell über ein mögliches Verbot von Gold diskutiert wird:
- Finanznot des Staates
- Massiver Wertverlust von Papierwährungen (bei Deckung durch Gold)
- Abfluss von Edelmetallbeständen ins Ausland
Positiv ist in dem Zusammenhang aus heutiger Sicht, dass der US-Dollar mittlerweile seit fast 50 Jahren (1971) nicht mehr an das Gold gebunden ist. Dies wiederum führt dazu, dass es - im Vergleich zu früheren Zeiten - zumindest in den Vereinigten Staaten unwahrscheinlicher geworden ist, dass die Regierung ein Verbot von Gold oder Silber beschließen könnte. Zudem führt die heute übliche Maßnahme des „Gelddrucks“ dazu, dass auf diese Weise Defizite im Außenhandel gedeckt werden und nicht mehr durch Verbote von Gold „bereinigt“ werden müssen.
Wie wahrscheinlich ist ein Goldverbot?
Wenn es um die Diskussion eines möglichen Goldverbotes geht, dann bezieht sich diese nicht nur auf Deutschland und Europa, sondern ebenso auf die Vereinigten Staaten. Immerhin stammt das berühmteste Goldbesitzverbot aus den USA, nämlich die zuvor bereits angesprochene Executive Order 6102. Wie wahrscheinlich ist es also, dass der amerikanische Staat in naher Zukunft wieder Maßnahmen ergreifen könnte, um von den Bürgern Gold zu konfiszieren?
Zwar gibt es auf der einen Seite die bereits erwähnte Historie. Allerdings waren es 1933 andererseits gänzlich andere Bedingungen als heute, sodass ein Vergleich in der Form nicht realistisch ist. Der Hauptunterschied ist, dass die USA sich in den 30er-Jahren in einer deutlichen Wirtschaftsdepression befanden. Zudem gab es die erwähnte Bindung des US-Dollars an das Edelmetall, die heutzutage nicht mehr existiert. Damals entschied die amerikanische Regierung aufgrund der unter Druck stehenden Wirtschaft, dass eine Abwertung des Dollars stattfinden müsse.
Diese Abwertung des Dollars war automatisch damit verbunden, dass das Edelmetall neu bewertet werden musste, nämlich aufgrund der erwähnten Verknüpfung. Der amerikanische Präsident war allerdings der Auffassung, dass die Bürger nicht von der Aufwertung des Goldes profitieren sollten, sodass das Edelmetall zuerst konfisziert und anschließend aufgewertet wurde. Die Situation heute ist eine vollkommen andere, insbesondere auf Grundlage der nicht mehr existierenden Bindung des Goldes an die amerikanische Währung.
Hinzu kommt, dass die Goldbestände der Amerikaner in der heutigen Zeit keineswegs mehr ausschließlich in den USA gelagert werden, sondern in zahlreichen anderen Ländern, insbesondere:
- Schweiz
- Großbritannien
- Kanada
- Australien
Schon allein aufgrund dieser Tatsache ist es wenig wahrscheinlich, dass die USA ein Goldverbot aussprechen werden. Grund ist, dass die genannten und weitere „Lagerländer“ kooperieren müssten, was vor allem von der Schweiz nicht anzunehmen ist. Somit ließe sich die Rückführung der Goldbestände aus dem Ausland oftmals gar nicht realisieren.
Gibt es Anzeichen für ein drohendes Goldbesitzverbot in Deutschland?
Nach den bisherigen Ausführungen könnte man die Sorge haben, dass es in näherer Zukunft vielleicht zu einem Goldverbot oder einer Beschlagnahmung des Edelmetalls kommen könnte. Die Experten sind sich in dieser Hinsicht uneinig. Die meisten Fachleute halten jedoch ein Verbot von Edelmetallen oder bestimmte Restriktionen für nicht wahrscheinlich. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle möglichen Anzeichen eines drohenden Goldbesitzverbotes näher betrachten.
Bis zum Jahr 2019 war es in Deutschland so, dass Edelmetalle wie Gold bis zu einen Gegenwert von maximal 10.000 Euro im Rahmen eines so genannten Tafelgeschäfts erworben werden können, ohne dass dafür die Angabe persönlicher Daten oder den Nachweis der Identität mittels eines Ausweises erforderlich ist. Ab 2020 wurde diese Grenze auf nur noch 2.000 Euro gesenkt (siehe dazu „Gold anonym kaufen“). Dies wiederum deuten manche Personen bereits als Zeichen dafür, dass der Besitz von Gold bald - bis auf einen bestimmten Höchstbetrag - verboten werden könnte.
Darauf angesprochen entgegnen die zuständigen Behörden in Deutschland allerdings, dass es in einigen Nachbarländern schon länger wesentlich niedrigere Legitimationsgrenzen geben würde, wie zum Beispiel in Frankreich. Daher ist es lediglich eine Anpassung an den meisten anderen Staaten innerhalb der EU, dass die Grenze von bisher 10.000 auf 2.000 Euro reduziert wurde. Zudem betrifft dies nur die Identifizierungspflicht bei Goldkäufen und sagt nichts darüber aus, dass der Besitz generell verboten oder reglementiert wird.
Dirk Müller sieht Goldverbot aktuell als wahrscheinlicher denn je an
Es gibt einige Finanz-Experten, wie zum Beispiel den bekannten Börsenspezialisten Dirk Müller, der zumindest ein baldiges Goldbesitzverbot für so wahrscheinlich wie selten zuvor hält. Er begründet dies vor allem mit der starken Nachfrage nach dem Edelmetall. In dem Zusammenhang ist wichtig zu wissen, dass die Fiat-Währungen weiter an Wert verlieren.
Dies wiederum ist unter anderem auf Entwicklungen zurückzuführen, die in Richtung Abschaffung des Bargeldes gehen. Hinzu kommt, dass es voraussichtlich digitalen Währungen schaffen werden, sich durchzusetzen. Daher ist auch die Einführung eines digitalen Dollars oder digitalen Euros nicht unwahrscheinlich. Diese Tatsache wiederum könnte dazu führen, dass die Regierungen sogenannte „Ausweichmöglichkeiten“, wie zum Beispiel Edelmetalle, begrenzen möchten.
Was spricht gegen ein baldiges Goldbesitzverbot?
Im Gegensatz zu Dirk Müller gibt es eine Reihe von Fachleuten, die ein (baldiges) Goldbesitzverbot als sehr unwahrscheinlich betrachten. Die Fachleute nennen hier einige Anzeichen und Gründe, die dagegen sprechen, dass wir in den nächsten Jahren damit rechnen müssen, dass es Reglementierungen beim Besitz des Goldes oder auch des Silbers geben wird, nämlich:
Gold nimmt nur einen kleinen Anteil am Gesamtvermögen der Bürger ein. Insbesondere Aktien und Immobilien sind wesentlich verbreiteter. Daher wäre es für den Staat definitiv sinnvoller und einfacher, bei geplanten Zwangsmaßnahmen diese Anlageformen ins Visier zu nehmen.
Viele Menschen halten Gold als sogenannte Krisenwährung. Daher ist das Edelmetall in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Aus diesem Grund wäre es für Regierungen äußerst schwierig und gleichzeitig sehr unpopulär, eventuelle Restriktionen tatsächlich in die Tat umzusetzen. Hier muss mit erheblichem Widerstand in der Bevölkerung gerechnet werden.
Nationale Verbote sind aufgrund der starken Globalisierung kaum umzusetzen. Dies liegt auch daran, dass zahlreiche Lagerungen im Ausland stattfinden. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass sich eine Reihe von Staaten auf ein internationales Verbot des Edelmetalls einigen werden.
Beschränkungen beim Goldbesitz lassen sich schwer umsetzen. Das liegt vor allem daran, dass Privatpersonen ihre Goldbestände relativ einfach verstecken können, beispielsweise im heimischen Tresor, an anderen Orten wie im Garten oder in manchen ausländischen Lagerstätten.
Staat hätte wesentliche einfachere Mittel an das Vermögen seiner Bürger zu gelangen. Dies wäre beispielsweise die Erhöhung von Steuern, die Beschlagnahmung von Auslandsvermögen oder sogenannten Zwangshypotheken auf Immobilien.
Es gibt sehr hoher rechtliche Hürden. Wenn der deutsche Staat ein Besitzverbot von Edelmetallen aussprechen wollte, müsste er hohe rechtliche Hürden überwinden. Das Privateigentum ist nach dem Grundgesetz besonders geschützt. Im Fall des Falles wäre mindestens eine Abfindung zahlen, sodass eine echte Enteignung nahezu ausgeschlossen ist.
Es gibt also einige schlagende Argumente, die dafür sprechen, dass es in absehbarer Zeit nicht zu einem Goldverbot kommen wird.
Wie können sich Bürger gegen ein Goldbesitzverbot schützen?
Im vorherigen Abschnitt haben wir eine Reihe von Argumenten aufgeführt, die ein Goldbesitzverbot unwahrscheinlich machen. Trotzdem möchten wir Sie darüber informieren, was Sie im Fall des Falles tun könnten, falls die Regierung dennoch ein Goldbesitzverbot durchsetzen möchte oder die Anzeichen dafür stärker werden. Auch hier lohnt ein Blick in die Geschichte, denn zahlreiche Menschen waren in der Vergangenheit schon einmal damit konfrontiert, ihre Edelmetallbestände aufgrund eines Besitzverbotes zu retten.
Eine Möglichkeit besteht darin, das eigene Gold oder Silber zu verstecken (siehe Ratgeber: Gold lagern). Dies kann im heimischen Tresor geschehen, im Garten oder an anderen Stellen, die nur der Besitzer kennt. Da kaum davon auszugehen ist, dass beispielsweise das Ordnungsamt durch die Wälder läuft oder den Garten durchgräbt, wäre dies eine relativ sichere Möglichkeit, die eigenen Bestände zu schützen.
Wem das Verstecken des eigenen Goldes zu aufwändig oder unsicher ist, der hat noch einige Alternativen zur Verfügung, nämlich:
- Verlagerung ins Ausland, insbesondere in die Schweiz
- Seltene Sammlermünzen statt Anlagemünzen kaufen
- Ausweichen auf andere Edelmetalle, beispielsweise Platin oder Palladium
Ebenfalls guten Schutz bietet die Lagerung in manchen Ländern im Ausland, denn dann müsste ein „Auslieferungsabkommen“ der Bestände bei einem Goldverbot in Deutschland existieren, was nur selten der Fall ist. Da sich viele Anleger vermutlich nicht selbst darum kümmern möchten, bietet sich der Service eines Online-Edelmetallhändlers an, der auch die Lagerung in Hochsicherheitsbereichen im Ausland veranlasst. Die Lagerung des Goldes im Ausland wird schon jetzt von immer mehr Anlegern genutzt.
7 Fehler, die man bei einem Goldverbot auf keinen Fall machen sollte
Angenommen, der eher unwahrscheinliche Fall tritt ein und der Goldbesitz wird tatsächlich verboten. In diesem Fall sollten Sie folgende sieben Fehler tunlichst vermeiden.
1. In Panik verfallen
Für jeden privaten Goldbesitzer ein Goldverbot ein absolutes Worst-Case-Szenario. Die gute Nachricht: Es wird mehr als genug Zeit geben, sich darauf vorzubereiten. Da es sich bei einem Goldbesitzverbot um eine rechtlich sehr weit gehende Maßnahme handelt, kann dies in einer Demokratie nicht einfach per Regierungsbeschluss veranlasst werden. Viel mehr wird es den gesamten parlamentarischen Gesetzgebungsprozess durchlaufen. Somit werden von den ersten Plänen bis zur tatsächlichen Umsetzung eines Goldverbotes mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate oder gar Jahre ins Land gehen – genug Zeit also, um sich als Anleger entsprechend zu informieren und über das richtige Handeln nachzudenken.
Wenn Sie bei ersten Meldungen über ein mögliches Goldverbot kühlen Kopf bewahren, laufen Sie auch nicht Gefahr, dass Sie sich von sogenannten Experten auf ein klares Datum festnageln lassen, ab dem der private Goldbesitz verboten sein wird. Sie verhindern somit, dass Sie ich zu früh von Ihrem Gold trennen und es zu für Sie ungünstigen Konditionen verkaufen.
Zudem kann ein Goldverbot sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Möglich ist bspw., dass kleine Mengen an Gold weiterhin für den Privatbesitz legal sind oder aber, dass jeglicher Besitz von Gold selbst in kleinen Mengen verboten sein wird, genau wie Silber. So lange das noch nicht konkret ist, sollten Sie als Goldanleger sich auf keinen Fall zu Handlungen verleiten lassen, die sich im Endeffekt als unnötig erweisen könnten.
2. Nicht schweigsam sein
Gerade in Deutschland gilt das Motto „Über Geld spricht man nicht“. Das sollte auch in Bezug auf Gold beachtet werden. Gerade wenn man wegen einem drohenden Goldverbot in Panik gerät, besteht leicht die Gefahr, dass man dazu geneigt ist, über seine Befürchtungen sprechen und sich mögliche Lösungen überlegen zu wollen und damit Menschen über den eigenen Goldbesitz zu informieren, die davon besser keine Kenntnis haben sollten. Deshalb sollten Sie nur mit Menschen über das Thema Goldverbot sprechen, denen Sie auch vertrauen. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass bspw. überfallen werden oder bei Ihnen eingebrochen wird und Sie Ihr Gold bereits lange vor einem eventuellen Goldverbot los sind. Zudem könnte es sein, dass die Behörden über Dritte auf Ihren Goldbesitz aufmerksam gemacht werden und das Goldbesitzverbot somit bei Ihnen leichter zu vollstrecken ist.
3. Auf Betrüger hereinfallen
Wie oben bereits erwähnt, könnte ein Goldverbot in der Praxis sehr unterschiedlich gestaltet sein. Entsprechend sollten Sie immer vorsichtig sein, wenn Ihnen jemand davon erzählt, dass ein gewisses Produkt von einem Goldbesitzverbot nicht betroffen sein wird (und Sie es entsprechend bei ihm kaufen soll, häufig sogar zu einem deutlich überhöhten Preis). Selbst wenn in der Vergangenheit bestimmte Produkte von einem Goldverbot ausgenommen waren, bedeutet das noch lange nicht, dass dies auch künftig so sein wird.
4. Keine Belege über Verkäufe haben
Immer wenn Sie Gold verkaufen, sollten Sie sich einen Beleg dafür geben lassen. Im Falle eines Goldverbotes hat dies den Vorteil, dass Sie belegen können, dass Ihnen das Gold nicht mehr gehört. Wenn Sie keinen Beleg über den Verkauf Ihres Goldes haben, laufen Sie bei einem Goldbesitzverbot Gefahr, dass Sie verdächtigt werden, Gold zu besitzen, das Sie schon vor Jahren verkauft haben. Wenn Sie immer Belege über Ihren Verkauf haben, können Sie das vermeiden und somit möglichen Sanktionen verhindern.
5. Nur Gold und Silber zu besitzen
Ein Goldbesitzverbot ist eine der krassesten Eingriffe in das Eigentumsrecht und wird deshalb in einer Demokratie nur in sehr seltenen Fällen mit besonderen Umständen erfolgen. Aufgrund dieser Umstände kann sich der Staat auch dazu gezwungen sehen, nicht nur den Besitz von Gold, sondern auch von Silber zu verbieten. Es ist deshalb sinnvoll, dass Sie Ihr Vermögen nicht nur in Gold und Silber, sondern auch in anderen Edelmetallen wie bspw. Platin oder Palladium zu investieren. Zur Diversifikation eignen sich auch Diamanten, denn bei diesen ist auf kompaktesten Raum extrem viel Wert gebunden.
6. Das Vermögen ausschließlich in Deutschland haben
Die Diversifikation des Vermögens sollte nicht nur für die Metalle gelten, sondern auch für die Lagerorte. Wenn Sie Ihr Gold ausschließlich in Deutschland lagern und es dort zu einem Goldbesitzverbot kommt, haben Sie schnell schlechte Karten. Wenn Sie Ihr Gold zumindest teilweise außerhalb Deutschlands lagern, können Sie zumindest zum Teil Ihr Gold vor einem solchen Verbot retten.
7. Aus Angst auf Gold verzichten
Wie oben bereits ausgeführt, ist immer die Gefahr vorhanden, dass der private Goldbesitz verboten ist. Jedoch hat sich Gold seit mehr als 5.000 Jahren als wertbeständige Geldanlage erwiesen und sich gerade in Krisenzeiten immer wieder als sicherer Hafen erwiesen. Deshalb ist es völlig falsch, aus Angst vor einem Goldverbot komplett auf Gold verzichten. Wie bereits bei Fehler 1 ausgeführt, wird ein Goldverbot nicht von heute auf morgen passieren und Sie werden im Fall der Fälle im genug Zeit haben, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Hoffnung: Seltene und historische Münzen von Goldverbot ausgenommen
Eine weitere Option, wie Sie Ihr Gold bei einem drohenden Goldbesitzverbot schützen können, besteht darin, dass Sie sich eher für Sammler- bzw. seltenere Gedenkmünzen statt für Anlagemünzen entscheiden. In der Historie war es zumindest häufiger so, dass gerade ältere und seltenere Münzen (siehe auch „Kurantmünzen“) aus Gold oder Silber von dem jeweiligen Besitzverbot ausgenommen waren. Dies liegt insbesondere daran, dass der Staat den aktuellen Wert schwer abschätzen kann und es nicht unerhebliche Kursrisiken gibt, die bei Barren oder reinen Anlagemünzen in der Form nicht vorhanden sind.
Letztendlich ist es eine weitere Variante, dass Sie nicht nur Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren und Silbermünzen im Portfolio halten, sondern - im Hinblick auf ein mögliches Goldbesitzverbot - vermehrt Platin- oder Palladiumbarren in Ihr Portfolio aufnehmen. In erster Linie dürfte die Regierung nämlich tatsächlich ein Verbot von Gold oder Silber aussprechen, welches sich nicht unbedingt auf andere Edelmetalle wie Platin und Palladium bezieht, da diese im Vergleich relativ selten genutzt werden.
Wie gut Sie Ihr Investment in Edelmetalle schützen können, hängt übrigens auch davon ab, um welche Art von Kapitalanlage es sich handelt. Diesbezüglich hätte der Staat nämlich ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Identifizierung und des Zugriffs, was die folgende Tabelle verdeutlichen soll:
Anlageform | Verwahrung | Zugriffsmöglichkeit |
Physische Edelmetalle | Zuhause / Lagerstelle | sehr schwer bis gar nicht / Anonymität |
Edelmetall-Aktien | Depotkonto | einfach durch Umbuchung |
Edelmetall-Fonds | Depotkonto | einfach durch Umbuchung |
Zertifikate | Depotkonto | einfach durch Umbuchung |
CFDs | Handelskonto | einfach durch Umbuchung |
Beteiligungen | Dokument / Depot | mittelschwer, Verkauf am Zweitmarkt |
Am unsichersten ist demnach definitiv eine indirekte Anlage in Rechte oder Wertpapiere, denn der Zugriff wäre einfach und vor allem gibt es für solche „Buchbestände“ immer eine Identifizierungspflicht. Stattdessen ist physisches Gold oder Silber empfehlenswert. Im Idealfall lassen Sie dieses in Hochsicherheitsbereichen im Ausland lagern. Dann ist der mögliche Zugriff des Staates auf Ihr Vermögen am unwahrscheinlichsten.
Fazit: Wie wahrscheinlich ist ein Goldverbot?
Zwar ist die Gefahr eines Goldbesitzverbotes in den letzten Monaten häufiger als zuvor diskutiert worden. Das ist sicherlich auf die globale Krise aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen. Die Krise stellt auch Staaten vor enorme finanzielle Herausforderungen und wird in vielen Ländern vermutlich zu einer Rezession oder gar einer Depression führen. Dennoch ist es objektiv betrachtet relativ unwahrscheinlich, dass zumindest die deutsche Regierung oder auch der neue amerikanische Präsident zu solch drastischen Mitteln greifen werden.
Sollte der Staat tatsächlich das Vermögen seiner Bürger angreifen wollen, gäbe es zudem wesentlich einfachere Mittel und Wege. In erster Linie sind das Steuererhöhungen oder zum Beispiel Zwangsverkauf von großen Vermögenswerten ab dem Überschreiten bestimmter Gegenwerte im Millionen-Euro-Bereich. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Bürger nicht noch weiter Vertrauen in die Regierung verlieren, in dem diese ihr Privatvermögen angreift. Als Fazit lässt sich also festhalten, dass ein Goldverbot aktuell als unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, zu beachten ist.
In jedem Fall sollten Sie sich nicht von Spekulationen in Panik versetzen lassen, sondern nur faktenbasiert entscheiden. Auch bei einem kommenden Besitzverbot von Gold wird es wahrscheinlich im Vorfeld deutliche Hinweise, zum Beispiel in Form von Gesetzesentwürfen, geben.
In Gold und Alternativen investieren
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