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Goldmünzen - so erklären sich die verschiedenen Farben

Die Farben der Goldmünzen: Warum sind sie manchmal unterschiedlich?

Vielleicht ist es Ihnen schon einmal aufgefallen, dass nicht alle Goldmünzen die exakt gleiche Farbe haben. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung hat dies allerdings nicht damit zu tun, dass manche Münzen aus Gold gefälscht oder verschmutzt sind. Tatsächlich existieren insbesondere zwei Hauptursachen dafür, dass nicht alle Goldmünzen die gleiche Farbe haben. Auf diese Gründe möchten wir in unserem Beitrag näher eingehen.

Goldmünzen in unterschiedlichen Farben: kein Grund zur Sorge

Manchen Menschen ist im Detail nicht bewusst, dass Münzen aus Gold unterschiedliche Farbvarianten haben können. Eine Goldmünze erscheint nicht immer im bekannten und typischen Gelbgold, sondern kann alternativ einen Weiß-, Grau-, Grün- oder sogar Blaustich besitzen.

Trotzdem schreckt es manche Anleger ab, wenn sie sehen, dass eine Goldmünze eben nicht den typischen Goldton hat. Es kommen dann Fragen auf und manchmal vermuten Kunden sogar hinter den Münzen eine Fälschung. Dass dies in den weitaus meisten Fällen nicht so ist, ist auf drei wesentliche Gründe zurückzuführen, nämlich:

  • Unterschiedliche Legierungen (Zusammensetzung der Materialien)
  • Lagerung der Münzen
  • Einfluss Materialien bei der Aufbewahrung

Zunächst möchten wir Ihnen jetzt einen Überblick darüber geben, welche Farben Gold grundsätzlich haben kann.

Die Farbe des Goldes: unterschiedliche Farbvarianten beim Edelmetall

Die wohl bekannteste Goldfarbe, die auch die weitaus meisten Anleger mit Goldmünzen in Verbindung bringen, ist das sogenannte Gelbgold. Diese Farbe sagt gleichzeitig etwas über den Reinheitsgrad des Goldes aus. Je intensiver die gelbgoldene Farbe ist, desto höher ist der Reinheitsgrad. Aus diesem Grund sind zum Beispiel Goldmünzen mit einer Reinheit von 99% (24 Karat) tief-gelbgold in der Farbe. Zudem wird Gelbgold unter anderem in der überwiegenden Mehrheit im Bereich Schmuck verwendet. Aber auch Goldbarren und Goldmünzen haben aufgrund ihres meistens hohen Reinheitsgrades hauptsächlich eine gelbgoldene Farbe.

Maple Leaf Gold

Weißgold ist ebenfalls eine durchaus typische und bekannte Farbvariante des Goldes. Beliebt ist das Weißgold insbesondere bei Schmuck wie Ringen oder Ketten. Der weißliche Farbstich kommt deshalb zustande, weil die Legierung nicht nur aus reinem Gold besteht, sondern zusätzlich eines oder mehrere der folgenden Materialien zugesetzt sind:

• Nickel
Silber
• Mangan
Palladium

Neben Gelbgold und Weißgold kann Gold noch weitere Farbtöne besitzen, da es noch einige andere Legierungen vergibt. Diese Farbvarianten können Sie teilweise mit der entsprechenden Legierung und der Verwendung der folgenden Tabelle entnehmen:

Goldfarbe Legierung Verwendung
Gelbgold 99% reines Gold Barren, Münzen, Schmuck
Weißgold Gold + Nickel, Mangan, Silber, Palladium Schmuck wie Ringe oder Broschen
Rot- und Rosa-Gold Gold + Kupfer, evtl. Zink und Silber Schmuck, beliebt u.a. in Russland 19. Jh.
Goldgrau Gelbgold + Palladium o. Silber, Mangan, Kupfer Schmuck mit modernem Design
Grüngold Gold + Silber evt. + Cadmium Schmuck schon in der Antike
Blaugold Gelbgold + Gallium oder Indium relativ selten, wenig für Schmuck
Lilagold Gold + bestimmtes Aluminium Details von Juwelen
Schwarzgold Galvanisieren mit einer Rhodium- oder Rutheniumpatina häufiger als Schmuck

Der Rosa- oder Rot-Stich bei manchen Goldmünzen kommt durch den Zusatz von Kupfer zustande. Handelt es sich zum Beispiel um 18 Karat Rotgold, dann setzt sich die Legierung aus 75 Prozent Gold und 25 Prozent Kupfer zusammen. Alternativ kann die Legierung auch aus ebenfalls 75 Prozent Gold, 20 Prozent Kupfer und 5 Prozent Silber bestehen. Beim grünen Gold hingegen trägt insbesondere das Cadmium zum Beispiel mit einem Anteil von 4 Prozent zu dieser typischen Farbe bei. Darüber hinaus sind meistens in der Legierung 75 Prozent Gold, 15 Prozent Silber und 6 Prozent Kupfer enthalten.

Hauptgrund 1: Die Legierung der Goldmünzen

Einen Hauptgrund für die teilweise unterschiedlichen Farben von Goldmünzen können Sie aufgrund unseres vorherigen Abschnittes schon erahnen, nämlich die unterschiedlichen Legierungen. Bei den meisten Goldmünzen, zumindest in der heutigen Zeit, sowie bei fast allen Goldbarren besteht die Legierung aus lediglich einem Material, nämlich dem Gold. Diese Münzen und Barren besitzen demzufolge eine Feinheit von 999/1000. Kurioserweise gilt das allerdings nicht für eine der weltweit bekanntesten Goldmünzen überhaupt: der Krügerrand.

Der Krügerrand besitzt in der Regel keine typische Goldfarbe, sondern hat stattdessen ein etwas rötliches Erscheinungsbild. Die Ursache ist eine Beimischung von Kupfer. Diese führt dazu, dass der Krügerrand lediglich 91,66 Prozent Feingold hat. Die restlichen rund 38 Prozent bestehen aus Kupfer. Der Grund für diese Beimischung ist, dass die Münzen durch die Zugabe des Kupfers eine höhere Festigkeit haben.

Krügerrand Gold

Da bei der Kreativität der Legierungen - nicht unbedingt bei Münzen, aber zum Beispiel bei Schmuck kaum Grenzen gesetzt sind, gibt es Gold noch in zahlreichen weiteren Farben, als die im vorherigen Abschnitt genannten. Somit existieren unzählige Abstufungen, zum Beispiel von Rotgold, Grüngold oder Weiß- und Blaugold. Über 95 Prozent aller Goldmünzen haben allerdings entweder die Farbe Goldgelb oder - wie zum Beispiel beim Krügerrand - Rotgold.

Hauptgrund 2: Lagerung bzw. Verwahrung als weiterer Einflussfaktor

Neben den unterschiedlichen Legierungen gibt es noch einen weiteren Grund dafür, dass manche Goldmünzen einen anderen Farbton haben als ganz ähnliche oder sogar von der Art her identische Münzen aus Gold. Dies trifft zum Beispiel auf etwas ältere Krügerrand-Münzen zu. Hier besteht manchmal sogar Zweifel an der Echtheit, weil eben bei einer nicht zu 100 Prozent sachgemäßen Lagerung der typische Rotstich vielleicht in eine etwas andere Farbvariante „gewechselt“ ist.

Der Grund ist in diesem Fall, dass das in der für den Krügerrand typischen Legierung enthaltene Kupfer chemisch reagieren kann. Diese Reaktion aufgrund der Lagerung kann die Farbe der Goldmünzen sogar deutlich beeinflussen. In vielen Fällen ist daher eine Aufhellung der Rotfarbe zu erkennen, die so typisch für die Krügerrand Münze ist.

Zusammengefasst sind es innerhalb der Lagerung vor allem die folgenden drei Ursachen, die dazu führen, dass sich der Farbton von Goldmünzen - zum Beispiel beim Krügerrand - verändern kann:

  • Chemische Reaktion durch Lagerung
  • Einfluss von Weichmachern
  • Unsachgemäße Reinigungsversuche

Der Einfluss von Weichmachern, die zum Beispiel in Plastik enthalten sind, das oft für die Aufbewahrung der Münzen in Sammleralben verwendet wird, führt demnach zu einer Veränderung des Farbtones. Gleiches gilt für unsachgemäße Reinigungsversuche, die nicht selten zu einem bestimmten Bleicheffekt führen. Die zuvor beschriebene Veränderung des Farbtons aufgrund des Einflusses von Weichmachern und sonstigen Faktoren wird im Fachbereich als selektive Korrosion bezeichnet.

Sammelalbum

Wichtig zu wissen ist für Sie als Anleger und Sammler, dass die Änderung der Farbe keinen negativen Einfluss auf den Wert Ihrer Münze hat. Ferner handelt es sich keinesfalls um ein Zeichen für eine etwaige Fälschung, wenn die Farbe nicht zu 100 Prozent so ist, wie sie zum Beispiel zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden war. Eine nicht rein gelbgoldene Münzen muss also keinen Anlass geben, die Echtheit anzuzweifeln.

Fazit zu den verschiedenen Farben bei Goldmünzen

In unserem Beitrag haben Sie erfahren, welche Gründe es gibt, dass die Farben bei Goldmünzen abweichen können. Dies gilt nicht nur für unterschiedliche Münzen aus Gold. Selbst bei zwei gleichartigen Goldmünzen, zum Beispiel zwei Krügerrand-Münzen, können aufgrund der abweichenden Lagerung und der Aufbewahrung im Laufe der Zeit abweichende Farbtöne entstehen. Sie müssen sich also keinesfalls Sorgen machen, dass eine Münze eventuell eine Fälschung ist, nur weil der Farbton etwas vom „Standard“ abweicht.