Der Platinpreis fiel zur Vorwoche um 53 US-Dollar, während die Spekulanten mit 7,3 Tsd. Kontrakten Short gingen. Der CoT-Index verbesserte sich dabei um 16 Punkte auf 29 und der CoT-Index, um das Open Interest adjustiert, stieg um 18 Punkte auf 33 Punkte. Dies deutet auf eine neutrale Wochenentwicklung hin, ohne erkennbare Schwäche.
Diese Entwicklung könnte mit der Wirtschaftseuphorie zusammenhängen, die nach der Wahl von US-Präsident Trump an den Märkten entstand, wodurch die Nachfrage nach Platin leicht gestiegen ist. Dennoch dürfte diese Euphorie nicht nachhaltig sein, da sich eine Rezession bereits abzeichnet oder so gut wie eingetreten ist. Dementsprechend befinden sich die CoT-Daten weiterhin klar im Verkaufsbereich.
In den nächsten Wochen ist ein weiterer Rücksetzer wahrscheinlich, auch wenn diese Woche zumindest neutral war. Weitere Korrekturen sind zu erwarten und Preisanstiege bleiben derzeit Short-Chancen.
Mittelfristiger Ausblick
Seit Mitte des letzten Jahres bewegt sich der Platinpreis weitgehend seitwärts in einer Handelsspanne von etwa 120 US-Dollar zwischen 880 und 1.000 US-Dollar pro Feinunze. Bereits die CoT-Daten deuteten auf eine trendlose Phase im Vorfeld einer möglichen Rezession hin, weshalb ich seitdem dazu geraten habe, eine abwartende Haltung einzunehmen.Ein leichtes
Überangebot in diesem Zeitraum könnte im Falle einer Rezession zu einem starken
Abverkauf führen, insbesondere da der Terminmarkt noch Abwärtspotenzial bietet.
Kurz- bis mittelfristig überwiegen die Risiken gegenüber den Chancen am
Platinmarkt, solange die Notenbanken keine neuen geldpolitischen Stimuli in
Form von Gelddruckprogrammen auf den Weg bringen. Die Märkte beginnen, eine
Rezession einzupreisen, was den Druck auf den Platinpreis zusätzlich verstärkt.
Bemerkenswert
ist, dass Platin von der Rallye am Goldmarkt überhaupt nicht profitieren konnte
– ein ungewöhnliches Phänomen, das das gegenwärtige stagflationäre Umfeld widerspiegelt.
Ob die Investmentnachfrage in diesem und dem kommenden Jahr stark genug anziehen
wird, um den Platinpreis nachhaltig zu stützen, bleibt unsicher. Eine mögliche
Rezession oder politische Krisen könnten den Preis kurzfristig sogar auf bis auf
500 US-Dollar drücken. Erst ein deutlicher Preisrückgang infolge einer
Rezession oder geldpolitische Maßnahmen wie neue QE-Programme als Reaktion auf
deflationäre Tendenzen oder größere Krisen könnten ein positives Signal für
mittel- bis langfristige Käufe setzen.
Technische Analyse
Nachdem die Terminmarktdaten in den letzten Wochen eine Schwäche zeigten und wieder in den Verkaufsbereich gerutscht waren, korrigierte der Preis schnell und stark um 120 US-Dollar je Feinunze. Dabei hat sich der Terminmarkt bisher kaum bereinigt, was ein bärisches Indiz ist. Aktuell scheint es wahrscheinlich zu sein, dass der Platinpreis den mittelfristigen Aufwärtstrend bei 940 US-Dollar brechen und dies infolgedessen eine Korrektur bis 860 US-Dollar nach sich ziehen wird. Auch eine Korrektur bis in den Bereich um die 800 US-Dollar liegt aktuell auf dem Tisch.Wenn der Goldpreis einen zweiten Korrekturimpuls bis erneut in den Bereich
um die 2.500 US-Dollar vollzieht, wäre eine Korrektur bis erneut 800 US-Dollar
sehr wahrscheinlich. Die Long-Seite sollte in diesem Marktumfeld definitiv
nicht mehr gehandelt werden, während im die Short-Seite weiterhin die besseren Chancen
bietet. Im Swing- sowie Daytrading konzentrieren wir uns daher ausschließlich
auf Short-Trades.
Kurzzeitige Aufwärtsbewegungen bieten gute Gelegenheiten, um erneut Short-Positionen
aufzubauen.