CoT-Daten für Palladium vom 28. März
Wie bereits in der Vorwoche blieb der Palladium-Preis nahezu unverändert – er fiel lediglich um 12 US-Dollar, während die Spekulanten gerade einmal mit 55 Kontrakten Short gingen. Das ist ein völlig neutrales Verhältnis. Dementsprechend gab es keine nennenswerte Veränderung beim CoT-Index, während sich der CoT-Index zum Open Interest adjustiert immerhin um einen Punkt verschlechterte. Damit sehen wir nun die zweite Woche in Folge eine komplett neutrale Entwicklung am Palladium-Markt.
Palladium bietet aktuell kein gutes Setup für einen Long- oder Short-Trade im Swing-Trading. Long-Chancen sollte man derzeit meiden, wegen dem seit langer Zeit bestehenden Überangebot, was sich in der relativen Schwäche am Terminmarkt zeigt. Sollte es jedoch zu einem spekulativ getriebenen Anstieg kommen, etwa durch eine plötzliche politische Meldung, wäre das eine gute Gelegenheit für einen antizyklischen Short-Trade.

Technische Chartanalyse
Der Palladiumpreis fiel in dieser Handelswoche um 9 % auf 910 US-Dollar je Feinunze aufgrund der steigenden Rezessionssorgen, die durch die neuen US-Zölle zusätzlich angeheizt wurden. Eine globale Rezession würde dem Palladiumpreis, der ohnehin unter einem wachsenden Angebot aus dem Recycling von Katalysatoren leidet, zusätzlich belasten. Noch bewegt sich der Preis innerhalb seiner breiten Handelsspanne zwischen 850 US-Dollar und 1.200 US-Dollar. Nun droht mit einer Rezession jedoch ein Verlassen dieser Handelsspanne und somit ein Ende der einjährigen Konsolidierung. Der Palladiummarkt zeigt seit Monaten weiterhin Schwäche und aktuell halten die Spekulanten noch eine relativ hohe Long-Position am Terminmarkt, nahe an der Unterstützung bei 850 US-Dollar. Das bedeutet, dass es unterhalb dieser Marke schnell weiter nach unten gehen kann, da genügend Potenzial für einen Long-Drop am Terminmarkt vorhanden ist, in einem Markt, der ohnehin unter einem physischen Überangebot leidet. Kommt es zu einem Ausbruch nach unten und verstärken sich die rezessiven Tendenzen, dann könnte der Palladiumpreis noch in diesem Jahr auf 570 US-Dollar je Feinunze fallen. Preisspitzen an die Oberseite der Handelsspanne stellen weiterhin Short-Chancen dar. Käufe verbieten sich in diesem Umfeld – Short-Trades haben die viel bessere Chance auf Erfolg!

Langfristige Analyse
Der rückläufige Bedarf infolge des Übergangs zur Elektromobilität sowie das zunehmende Angebot durch die Ausweitung des Sekundärmarkts aus recycelten Katalysatoren dürften in den kommenden vier Jahren zu einem deutlichen Überschuss führen. Dies dürfte den Verkaufsdruck auf dem Palladiummarkt weiter erhöhen.
Zusätzlich stellt eine globale wirtschaftliche Abschwächung ein weiteres Risiko für den Palladiumpreis dar. Im Falle einer Rezession wäre ein kurzfristiger und markanter Rückgang unter die Unterstützungszone bei 850 US-Dollar sehr wahrscheinlich. Die nächste technische Unterstützung befindet sich erst bei 570 US-Dollar. Auf diesem Niveau sehe ich aktuell eine attraktive Chance für einen kurz- bis mittelfristigen Einstieg in Palladium, wobei wir die Lage dort dann neu analysieren müssen.
Langfristig bleibt die Marktentwicklung jedoch unklar, da das wachsende Angebot aus dem Recyclingbereich voraussichtlich anhaltenden Einfluss auf den Markt haben wird. Parallel dazu dürfte sich das bereits historisch niedrige Palladium-Gold-Ratio von derzeit 0,33 in den kommenden Jahren weiter verringern – womöglich wird das Ratio auf ein neues Allzeittief fallen.

