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Technische Analyse zu Gold: Jeder Rücksetzer wird sofort gekauft

CoT-Analyse vom 29. Oktober:

Der Goldpreis stieg in der letzten Handelswoche um 84 US-Dollar, wobei die Spekulanten nur mit 12 Tsd. Kontrakten long gegangen sind. Das zeigt unverändert eine unterliegende Stärke in diesem Markt. Der COT-Index hat sich dementsprechend nur leicht verschlechtert, von 10 auf 5 Punkte, während der CoT-Index zum Open Interest trotz des starken Preisanstiegs sogar von 9 auf 12 Punkte gestiegen ist. Solange das physische Defizit am Markt anhält, kann sich der Preis auf dem hohen Niveau stabil halten oder weiter ansteigen. Short Trades bleiben in einem solchen Umfeld riskant, während Long Trades ebenfalls ein hohes Risiko mit sich bringen, weshalb der Stop-Loss hier der beste Freund des Traders ist. Aktuell haben Day Trader die besseren Chancen, Ausbrüche zu traden, während Swing Trader abwarten sollten bis sich Schwäche in den Terminmarktdaten zeigt, bevor sie Short gehen.
Gold überkauft
Die Terminmarktdaten für Gold ist so überkauft wie zuletzt vor vier Jahren, doch zeigt sich aktuell noch ein Defizit am physischen Markt, das den Preis weiterhin nach oben treibt
Big 4 verstärken Preisauftrieb
Die BIG4 haben in den letzten Wochen ihre historisch hohe Shortposition in die steigenden Preise hinein reduziert und damit den Preisauftrieb verstärkt
Der Goldpreis hat in dieser Handelswoche ein neues Allzeithoch bei 2.790 US-Dollar je Feinunze erreicht. Die neuesten Terminmarktdaten zeigen, dass es weiterhin ein Defizit am physischen Markt gibt, das den Preis treibt. Auch wenn das Sentiment am Goldmarkt historisch bullisch und der Markt stark überkauft ist, kann die Rallye grundsätzlich weitergehen, solange die starken physischen Käufe das Defizit am physischen Markt aufrechterhalten. 

Nach einer Rallye um 950 US-Dollar je Feinunze in den letzten 13 Monaten ist die Luft jedoch dünn geworden und stärkere Rücksetzer sind jederzeit möglich. Die Gefahr einer stärkeren Korrektur mit kaskadenartigen Liquidierungen von Long-Positionen am Terminmarkt besteht unvermindert fort, sobald der physische Markt in ein leichtes Überangebot rutschen sollte.
Charttechnische Marken, an denen man sich nach oben orientieren könnte, gibt es auf diesen neuen Allzeithochs nicht. Das letzte prozyklische Kaufsignal gab es nach den Zinssenkungen mit dem Ausbruch über 2.530 US-Dollar. Solange der Aufwärtstrend intakt bleibt, bleibt das Signal Long. Bricht der Aufwärtstrend, wäre eine erste Korrektur bis 2.530 US-Dollar sehr wahrscheinlich.
Daytrader mit kurzfristigem Fokus sind in diesem Markt derzeit im Vorteil. Dennoch sollte man vorsichtig bleiben und sich bewusst machen, dass etwas, das steil ansteigt, gewöhnlich auch wieder tief fallen kann. Die bisherige Rallye in diesem Jahr war äußerst ungewöhnlich, da es bislang keine Krise oder QE-Programme (quantitative Lockerung) gab, die die starke Nachfrage gerechtfertigt hätten. Faktoren, die in der Vergangenheit häufig für starke Preisanstiege verantwortlich waren, fehlten diesmal völlig.
Nach dem erneuten Kaufsignal bei 2.530 US-Dollar bleibt das Kaufsignal intakt, solange der Aufwärtstrend nicht gebrochen wird. Aktuell verläuft dieser bei ca. 2.700 US-Dollar. Man sollte einen Stop-Loss entsprechend auf dieses Niveau nachziehen, da es sehr schnell und stark nach unten gehen kann, sollte ein exogener Faktor zu Verkäufen führen oder der physische Markt in ein leichtes Überangebot rutschen. Daytrading: Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels verläuft der kurzfristige Aufwärtstrend im Daytrading bei 2.750 US-Dollar, der weiterhin halten muss. Andernfalls droht ein Rücksetzer auf 2.700 US-Dollar, was jederzeit den Anfang einer größeren Korrektur darstellen könnte.
Gold trotzt Dollarstärke
Trotz Dollarstärke konnte der Goldpreis zuletzt weiter ansteigen

Goldpreis in Euro – Korrektur als Kaufchance nutzen

Selbst in Euro ist der Goldpreis jetzt überkauft, trotz des aktuell sehr starken Euro. Im letzten Jahr riet ich dazu, jeden Rücksetzer auf die Unterstützung bei 1.740 Euro als letzte Kaufchance zu nutzen, bevor der Preis in diesem Jahr auf neue Allzeithochs steigen würde. Wir hatten zwar erst im Rahmen neuer QE-Programme mit einer Rallye in diesem Jahr gerechnet, doch womöglich eskomptiert der Goldpreis dieses Szenario bereits in den aktuellen Preisen durch Insiderkäufe.
Die momentane Stärke des Euro dürfte nur von kurzer Dauer sein, weshalb ich im kommenden Jahr eine bessere Entwicklung des Goldpreises in Euro erwarte. Sollte der Euro auf Parität zum US-Dollar oder noch tiefer abwerten, wird sich diese Abwertung in einem umso stärkeren Anstieg des Goldpreises in Euro niederschlagen. Die sich anbahnende Wirtschaftskrise in Europa, die hohen Zinsen, die weltweit höchsten Energiekosten und der Krieg in Europa sind ein Pulverfass für die Kaufkraft des Euro. Daher sind Investoren im Euroraum gut beraten, weiterhin in Gold zu investieren. Ein Anstieg des Goldpreises auf 3.000 Euro in den nächsten drei Jahren ist ein durchaus realistisches Szenario. 
Während im letzten Jahr ein Rücksetzer auf 1.740 Euro eine Kaufchance darstellte, sollte man nun einen möglichen Rückgang auf 2.300 Euro je Feinunze als langfristig letzte Kaufgelegenheit betrachten. Nur bei einem starken deflationären Crash an den Börsen wäre eine Korrektur unter 2.000 Euro noch denkbar, was ein Geschenk für Investoren wäre, die diese Rallye verpasst haben. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Korrektur ist jedoch eher gering, da die Stärke des Euro nicht anhalten dürfte. 
Im Daytrading achten wir auf die Terminmarktdaten. Sobald sich in diesen eine Schwäche zeigt und der Aufwärtstrend bei Gold in Euro bricht, so wäre dies womöglich der Beginn einer Korrektur auf 2.300 Euro je Feinunze. Solange der Aufwärtstrend intakt bleibt, solange bleibt das Kaufsignal, das es mit dem Ausbruch über 2.300 Euro gab, Long.
Zinssenkung führte zu Goldpreisanstieg
Zuletzt gelang ein erneuter Ausbruch über den Widerstand bei 2.280 Euro, nachdem die EZB ihren Leitzins erneut gesenkt hatte. Daraufhin folgte eine Rallye bis 2.570 Euro