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Goldpreis erklimmt neues Allzeithoch

Der Goldpreis erreichte auch in dieser Handelswoche ein neues Allzeithoch bei 2.648 Euro je Feinunze, obwohl sich der Euro nach seinem starken Einbruch auf unter 1,02 US-Dollar etwas auf 1,044 US-Dollar erholen konnte. Damit handelt der Goldpreis weiterhin oberhalb des ehemaligen Widerstands bei 2.600 Euro, der nun als Unterstützung fungiert. Solange diese Marke nicht wieder unterschritten wird, bleibt das charttechnische Bild für den Goldpreis bullisch.

Mit der Amtseinführung von Donald Trump durchbrach der US-Dollar (USDX/DXY), nach einer fast dreimonatigen Rallye, seinen Aufwärtstrend und fiel auf 108 Punkte im USD-Index. Dies verhalf dem Goldpreis in US-Dollar zum Ausbruch über den Widerstand bei 2.720 US-Dollar, womit das Allzeithoch bei 2.790 US-Dollar bereits wieder zum Greifen nah ist.
Starker US-Dollar
Der US-Dollar stieg in den letzten Monaten stark an, während der Euro einbrach
Der Goldpreis zeigt sich damit auch im neuen Jahr 2025 unvermindert stark, obwohl die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen in den USA mit 4,6% auf unvermindert hohem Niveau verharren. In der Vergangenheit belasteten steigende Marktzinsen tendenziell den Goldpreis, doch verhält es sich in einer Stagflation völlig anders. Bereits 2019 prognostizierte ich die Zinswende und eine Dekade der Stagflation, in der die Zinsen in den zweistelligen Bereich steigen würden. Der Markt glaubt aktuell noch immer, die Notenbanken hätten die Macht, die Zinsen zu kontrollieren oder gar wieder gen Null zu senken, was jedoch völlig falsch ist. Die Niedrigzinsphase ist längst vorbei und sie wird nicht wiederkommen. Jeglicher Eingriff der Notenbanken in den Markt wird die Zinsen nur noch weiter ansteigen lassen.
Zinsen bleiben hoch
Die Zinsen verharren auf hohem Niveau und trotzdem steigt der Goldpreis
Noch schrumpfen die Notenbankbilanzen in den USA, Europa sowie in Japan, wie folgende Charts zeigen. Dies ist eigentlich ein Faktor, der gegen die Rallye des Goldes im letzten Jahr sprach, was die hohe Nachfrage seitens der Notenbanken und der OTC-Käufer in den Fokus rückt.

Die Nachfrage seitens der Notenbanken spiegelt deren Absicherung gegen die langfristigen Konsequenzen der expansiven Geldpolitik wider. Aus Sicht der Österreichischen Schule kann man dies als stilles Eingeständnis der Instabilität des Fiat-Geldsystems werten. Die Notenbanken versuchen, ihre Positionen durch den Erwerb realer Werte zu schützen, während sie gleichzeitig öffentlich das Vertrauen in ihre Fiat-Währungen propagieren.
Bilanzsumme der Fed unter 7 Billionen Dollar
Die US-Notenbankbilanz ist auf unter 7 Billionen US-Dollar gefallen
Bilanzsumme der EZB gestiegen
Die Geldmenge der EZB legte zuletzt leicht zu, nachdem sie drei Jahre lang geschrumpft war
Das US-Haushaltsdefizit verharrt unterdessen auf einem hohen Niveau. Während die Staatsverschuldung der USA in den 80er- und 90er-Jahren noch vergleichsweise moderat war (30-60 % des BIP), ist sie seit der Finanzkrise von 2008 auf 120 % des BIP angestiegen. Trotz dieser alarmierenden Entwicklung gibt es keine ernsthaften Bemühungen, das Defizit zu reduzieren. Staaten wie China und Japan haben in den letzten Jahren massiv in Gold gekauft, um auf greifbare Werte zu setzen, anstatt der Stabilität des US-Dollars zu vertrauen, was eine weise Entscheidung war.

Aus der österreichischen Perspektive müssen anhaltende Defizite und steigende Schuldenquoten unvermeidlich zur Entwertung der zugrunde liegenden Währung führen. Goldkäufe durch Staaten wie China und Japan sind klare Anzeichen dafür, dass die weltweite Dominanz des US-Dollars infrage gestellt wird. Dies zeigt die Funktion von Gold als ultima ratio in einem Umfeld von steigender Unsicherheit und Vertrauensverlust. 

Mit der nächsten Krise, die vermutlich unmittelbar vor der Türe steht, werden die Zentralbanken wieder Geld aus dem Nichts erschaffen und ihre Bilanzen erneut aufblähen. Die Folge wird ein sofortiger Anstieg der Inflation sein, wobei die Wirtschat real einbrechen und eine Flucht in Sachwerte beginnen wird. Daher werden insbesondere der Goldpreis sowie die Goldminenaktien, die großen Gewinner der nächsten Jahre sein. Das Dow-Gold-Ratio, das das Verhältnis des Aktienmarktes zum Goldpreis darstellt, fällt bereits wieder, was einerseits die Outperformance des Goldpreises widerspiegelt und andererseits den Beginn eines neuen Goldbullenmarktes markiert.
Gold-Dow-Ratio fällt
Das Dow-Gold-Ratio beginnt bereits wieder zu fallen

Aus Sicht der Österreichischen Schule sind diese Entwicklungen keine zufälligen Ereignisse, sondern die logische Konsequenz einer jahrzehntelangen Missachtung marktwirtschaftlicher Prinzipien durch schwere planwirtschaftliche Eingriffe in den Markt. Deshalb war es mir möglich die aktuellen und künftigen Entwicklungen bereits 2019 vorherzusagen, als ich mit dieser Ansicht noch völlig allein auf breiter Flur stand. Die kommende Krise wird nicht durch neue Maßnahmen der Zentralbanken gelöst werden können, da diese lediglich Symptome bekämpfen, anstatt die zugrunde liegenden strukturellen Probleme zu lösen. Gold wird als sicherer Hafen und echtes Geld wieder in den Fokus rücken, da es die nötigen Eigenschaften von Stabilität, Knappheit und universeller Akzeptanz besitzt.