Der
Goldpreis setzte in dieser Woche seine Erholung fort und stieg auf über 2.700 US-dollar
an, nachdem er bis Ende letzter Woche sechs Tage hintereinander gefallen war.
Mit einem Tiefstand von 2.536 US-Dollar verzeichnete der Goldpreis in der
letzten Woche den stärksten Wochenrückgang seit über drei Jahren, womit diese Korrektur
zu einem Rückgang von knapp 10 % führte. Dank der jüngsten Erholung konnte
jedoch der Großteil dieses Verlustes wieder ausgeglichen werden, sodass der
Goldpreis im Jahresvergleich immer noch ein beeindruckendes Plus von etwa 30 %
aufweist.
Die
jüngste Aufwärtsbewegung des Goldpreises ist vor allem auf eine erhöhte
Nachfrage nach sicheren Häfen zurückzuführen, aufgrund geopolitischer
Spannungen. Die Ukraine setzte Langstreckenraketen aus US-Produktion gegen
russisches Territorium ein, woraufhin Russland seine Nukleardoktrin anpasste.
Demnach wird ein Angriff auf Russland mit konventionellen Waffen, wenn er von
einer Atommacht unterstützt wird, als gemeinsame Attacke gewertet. Diese
Entwicklung führte zu verstärkten Goldkäufen, wobei diese Rallye kurzlebig sein
könnte, da mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump ein Ende des Krieges in
greifbare Nähe rückt.
Der
Anstieg des Goldpreises war angesichts der Stärke des US-Dollars umso
beeindruckender. Der Dollar-Index, der von 100 auf 107 Punkte geklettert war
und damit den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht hatte, stieg trotz dieser
starken Rallye in dieser Woche weiter. Der Widerstand bei 107 Punkten wurde in
einem Short-Squeeze überwunden, was den Goldpreis bis auf 108 Punkte nach oben katapultierte.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Rallye des US-Dollars in diesem Tempo
fortsetzen wird, sodass der USD-Index erneut unter den Widerstand bei 107
Punkten fallen und vorerst darunter verbleiben könnte. Der Goldpreis zeigte
sich unterdessen wenig beeindruckt von der Dollarstärke und konnte heute im
Tagesverlauf auf 2.710 US-Dollar ansteigen.
Diametral
gegensätzlich zu der Stärke des US-Dollars ist der Euro von 1,12 US-Dollar in
den vergangenen Wochen stark eingebrochen und erreichte 1,03 US-Dollar am
Freitagvormittag. Ich hatte einen Einbruch des Euro auf die Parität zum
US-Dollar und darunter seit Monaten vorhergesagt und deshalb gebetsmühlenartig
einen Hedge bei mindestens 1,10 US-Dollar empfohlen. Ich halte es für gut
möglich, dass der US-Dollar im nächsten Jahr weiter auf 114 Punkte steigen
wird, während der Euro auf 0,95 US-Dollar oder gar 0,90 US-Dollar fallen dürfte. Jeglicher Anstieg
des Euro bietet daher eine erneute Chance für einen Short-Trade in den nächsten
Monaten.
Aufgrund
der Schwäche des Euro, der auf 1,03 Dollar gefallen ist, stieg der Goldpreis in
Euro auf ein neues Allzeithoch von 2.606 Euro pro Feinunze. Der Markt ist
dadurch wieder euphorisch, aber ich vermute, dass diese Rallye nicht anhalten
wird.