Der Goldpreis erreichte in dieser Handelswoche ein neues Rekordhoch bei 2.882 US-Dollar bzw. 2.770 Euro je Feinunze. Der Anstieg kündigte sich bereits an, nachdem der Widerstand bei 2.600 Euro vor einem Monat überwunden wurde. In den Wochen vor dem Ausbruch zeigte sich bereits Stärke am Terminmarkt und nach dem Ausbruch folgten Ereignisse, die den Goldpreis weiter stützten. Die US-Notenbank (Fed) hatte auf ihrem Zinsentscheid in der letzten Woche signalisiert, dass sie die Zinsen vorerst auf dem aktuellen Niveau belassen werden, da die Arbeitslosigkeit stabil sei und die Inflation Fortschritte in Richtung des 2%-Ziels mache. Obwohl Powell die jüngsten Inflationsdaten als positiv einstuft, betonte er, dass der Leitzins „bedeutend restriktiv“ sei, was Spielraum für mögliche Zinssenkungen bietet, während weitere Zinserhöhungen vom Tisch sind. Der Goldpreis liebt es, wenn Zinserhöhungen vom Tisch genommen werden und die dovishen Aussagen von Powell stützten den Goldpreis weiter. Aktuell sind für dieses Jahr zwei Zinssenkungen eingepreist, was realistisch erscheint.
Powell's dovish Aussagen, insbesondere seine Betonung der Datenabhängigkeit und die Bereitschaft, die Zinsen zu senken, bevor die Inflation vollständig auf 2 % zurückgeht, wurden von den Märkten positiv aufgenommen. Die Anleiherenditen fielen, der Dollar schwächte sich leicht ab, und die Aktienmärkte stabilisierten sich nach anfänglicher Unsicherheit.
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Entgegen dem Stillhalten der Fed hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins in der vergangenen Handelswoche erneut um 25 Basispunkte auf 2,9 % gesenkt. Dies ist die fünfte Zinssenkung in Folge seit Juni 2024. Die EZB betont, dass die Inflation weiterhin auf das mittelfristige Ziel von 2 % zusteuert, obwohl diese im Januar auf 2,5 % anstieg, gegenüber 2,4 % im Vormonat und 2,2 % im November.
Die Beibehaltung des Begriffs "restriktiv" deutet auf weitere mögliche Senkungen hin, was den Euro belastete. Der Markt glaubt, die Zinsen könnten bis Jahresende auf unter 2 % fallen. Der Versuch der EZB, die Inflation zu bekämpfen und gleichzeitig positive Impulse für die Konjunktur durch Zinssenkungen zu setzen, ist zum Scheitern verurteilt. Die jüngsten Daten zeigen eine Stagnation der Wirtschaft im Euroraum, was den Druck auf die Zentralbank erhöht, weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur zu ergreifen. Dies wird Europa jedoch nur weiter in die Stagflation treiben, in der Sachwerte wie Gold, Silber sowie deren Produzenten stark nachgefragt werden.
Der Euro fiel zu Wochenbeginn erneut auf fast 1,02 US-Dollar und es ist wahrscheinlich, dass dieser in diesem Jahr deutlich darunter fallen wird. Ich hatte ein Verkaufssignal beim Euro bei 1,12 US-Dollar und 1,10 US-Dollar gegeben mit dem Ziel der Parität und darunter für dieses Jahr. Diametral gegensätzlich gab ich ein Kaufsignal beim USD-Index bei 100 Punkten, der zeitweise auf über 110 Punkte anstieg.
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Trotz der beeindruckenden Rallye am Goldmarkt konnte der Silberpreis nicht im gleichen Maße profitieren und erreichte in dieser Woche lediglich 32,50 US-Dollar. Während Gold ein neues Allzeithoch nach dem anderen verzeichnet, blieb Silber hinter seinem letzten Hoch bei 35 US-Dollar zurück. Eine mögliche Korrektur des Goldpreises könnte daher insbesondere für Silber starke negative Auswirkungen haben. Das aktuelle Gold-Silber-Ratio liegt bei 87, was zeigt, dass Silber im Vergleich zu Gold günstig bewertet ist.
Das Gold-Silber-Ratio gibt an, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu erwerben. Historisch gesehen lag das Gold-Silber-Ratio über lange Zeiträume hinweg bei etwa 15:1, hat jedoch in der modernen Ära erhebliche Schwankungen erlebt. In den letzten Jahrzehnten bewegte es sich typischerweise zwischen 50:1 und 80:1, erreichte jedoch während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 ein kurzzeitiges Rekordhoch von über 120:1.
Das Gold-Silber-Ratio gibt an, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu erwerben. Historisch gesehen lag das Gold-Silber-Ratio über lange Zeiträume hinweg bei etwa 15:1, hat jedoch in der modernen Ära erhebliche Schwankungen erlebt. In den letzten Jahrzehnten bewegte es sich typischerweise zwischen 50:1 und 80:1, erreichte jedoch während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 ein kurzzeitiges Rekordhoch von über 120:1.
Eine langfristige Anlagestrategie könnte darin bestehen, das aktuelle Gold-Silber-Verhältnis (Gold-Silber-Ratio) zu nutzen, um Silber im Portfolio gegenüber Gold zu übergewichten. Derzeit liegt das Ratio bei etwa 87, was darauf hindeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet ist. Historisch gesehen pendelte sich das Verhältnis oft um die 50 ein. Sollte das Ratio in den kommenden Jahren wieder auf dieses Niveau sinken, könnte eine Investition in Silber eine Outperformance von etwa 74 % gegenüber einer reinen Goldanlage erzielen.
Selbst im ungünstigsten Fall, in dem das Ratio weiter ansteigt, ist es wahrscheinlich, dass es langfristig wieder auf das aktuelle Niveau zurückkehrt. Daher bietet eine Silberinvestition derzeit vergleichbare Chancen wie der Goldmarkt, mit dem Potenzial für eine überdurchschnittliche Wertentwicklung, bei keinem größeren Risiko.
Anleger sollten jedoch beachten, dass das Gold-Silber-Ratio allein keine vollständige Grundlage für Investitionsentscheidungen darstellt. Es ist ratsam, diese Strategie im Kontext einer umfassenden Marktanalyse und unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils anzuwenden.
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