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Goldpreis startet Korrektur nach Job-Schocker in den USA

Die US-Arbeitsmarktdaten schlugen am Freitagnachmittag wie eine Bombe an den Märkten ein, da sie alle Erwartungen weit übertrafen. Der Markt hatte mit einer Fortsetzung der Talfahrt am Arbeitsmarkt gerechnet, doch stattdessen wurden in den USA im September 254 Tsd. neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen und die Markterwartung von 140 Tsd. neuen Stellen weit übertroffen. Dies war mehr als der durchschnittliche monatliche Zuwachs in den letzten zwölf Monaten. Im Gegensatz zu den Vormonaten, in denen man die Zahl der Arbeitsplätze wiederholt nach unten korrigierte, wurden die beiden Vormonate nach oben revidiert: Der Juli wurde um 55 Tsd. auf +144 Tsd. und der August um 17 Tsd. auf +159 Tsd. korrigiert. Nach Schätzungen sollen 150 Tsd. neue Stellen mit einer Rückkehr der Wirtschaft zum Trendwachstum übereinstimmen, was die Inflation erneut genau dann anheizen könnte, wenn die Fed ihren Lockerungszyklus einleitet.

Auch die Arbeitslosenquote fiel, dank des Anstiegs der Zahl der Beschäftigten in Verbindung mit dem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen, von 4,2 % auf 4,1% (4,3 % vor zwei Monaten). Bemerkenswerterweise stieg nicht nur die Zahl der Beschäftigten so stark an wie seit einem halben Jahr nicht mehr, sondern auch die Zahl der Erwerbstätigen, und zwar um satte 430 Tsd., was ebenfalls der größte Anstieg in einem Monat seit März ist.

Laut den Fed Funds Futures schätzt der Markt derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 89 %, dass die US-Notenbank (Fed) im November die Zinsen lediglich um 25 Basispunkte senken wird. Mittlerweile erwartet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 11 %, dass die Fed nach dem vorherigen Zinsschritt um 50 Basispunkte womöglich eine Pause einlegen und im November auf eine weitere Zinssenkung verzichten wird. Der Goldpreis reagierte darauf seither mit einem Preisrückgang auf 2.605 US-Dollar, wobei auch ein zweiter wichtiger Aufwärtstrend gebrochen wurde und dieser aus einer vorher potenziell bullischen Formation nach unten ausbrach, was nun das Chartbild kurzfristig stark eingetrübt hat. Angesichts des sehr guten Arbeitsmarktberichts, der Neubewertung der Zinssenkungserwartung und eines stark gestiegenen US-Dollar-Index, der auf 102,7 Punkte hochschnellte, hält sich er Goldpreis mit aktuell 1.621 US-Dollar noch immer sehr stark. Nach dem starken Anstieg um 46 % in diesem Jahr und einem historisch überkauften Terminmarkt hätte man mit einer stärkeren Korrektur rechnen können.

In der vergangenen Woche konnte der US-Dollar die hart umkämpfte Unterstützung bei 100 Punkten im US-Dollar-Index erfolgreich verteidigen, was einen Short Squeeze auslöste und den Kurs auf fast 103 Punkte ansteigen ließ. Diese Entwicklung entsprach meinen Erwartungen aus den jüngsten Premium-Analysen, da sich in den vergangenen Wochen am Terminmarkt eine deutliche Stärke abgezeichnet hatte. Trotz der Trendwende beim US-Dollar zeigt sich der Goldpreis bisher überraschend stabil – eine Reaktion, die wohl auf die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten sowie die historisch hohe Euphorie am Goldmarkt zurückzuführen ist. Beide Faktoren bergen jedoch Risiken: Nach einer der stärksten Goldrallyes der letzten Jahrzehnte könnte die spekulative Überhitzung jederzeit auch zu einer stärkeren Preiskorrektur führen. Sollte der Dollar weiter an Stärke gewinnen oder die US-Notenbank nach den eingepreisten Zinssenkungen zum Umdenken gezwungen werden, könnte dies den entscheidenden Impuls für eine Korrektur beim Goldpreis liefern.

Die wahre Inflationsrate ist viel höher als die offizielle Teuerung

Der folgende Chart zeigt den Konsumentenpreisindex (CPI) der Vereinigten Staaten sowie eine alternative Berechnungsmethode des CPI (SGS Alternate CPI) nach den Standards von 1980. Die grüne Linie zeigt die offizielle Inflationsrate, die im August bei 2,5 % lag und einer der Gründe war, warum die Fed zuletzt ihren Leitzins senkte. Die blaue gestrichelte Linie zeigt den SGS Alternate CPI, die den alten Berechnungsstandard, der bis 1980 verwandt wurde, fortsetzt. Letztere zeigt eine deutlich höhere Inflation von etwa 9,9 %, was weit über der offiziell ausgewiesenen Teuerung liegt. Seit den 1990er Jahren zeigt die offizielle Inflationsrate eine wachsende Diskrepanz zum SGS Alternate CPI, die durch schrittweise methodische Anpassungen entstand, womit die Daten vermeintlich an eine sich wandelnde Wirtschaft angepasst werden sollten. Einige der wichtigsten Anpassungen sind Substitutionsverzerrungen, Hedonische Qualitätsanpassungen, ständige Veränderungen in der Gewichtung des Warenkorbs und die Nutzung einer Mietäquivalenz bei Wohnkosten anstatt der tatsächlichen Immobilienpreise.

Die alte Berechnungsmethode zeigt höhere Inflationsraten, weil sie die Preisanstiege direkt misst, ohne Substitutionseffekte oder hedonische Anpassungen zu berücksichtigen.  Diese Anpassungen verzerren jedoch den Anstieg der wahren Lebenshaltungskosten, da sie Preissteigerungen für alltägliche Güter unterschätzen. Diese „Schönrechnung“ der Inflation ist politisch gewollt, da sie die inflationären Folgen der ständig wachsenden Staatsverschuldung verdeckt. Die Politik kann sich so über ihre Verhältnisse verschulden und sich einen Wohlfahrtsstaat leisten, der durch die inflationäre Enteignung der Ersparnisse der breiten Bevölkerung finanziert wird.

Die „Harmonisierten Verbraucherpreisindizes“ (HVPI) in Europa werden alle auf ähnlich verfälschende Weise berechnet, wie die offizielle Inflationsrate in den USA. Leider steht uns keine alte Berechnungsmethode zur Verfügung, doch angesichts der Entwicklung des Wechselkurses des Euro zum US-Dollar in den letzten 25 Jahren, kann man davon ausgehen, dass die wahre Teuerung ähnlich weit über der offiziellen Teuerung liegt.

Nach alter Berechnungsmethode liegt Inflationsrate bei 9,9 %Die inoffizielle Inflationsrate nach der alten Berechnungsmethode, die bis 1980 in den USA genutzt wurde, liegt aktuell bei 9,9 %

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Silberpreis noch weit von seinem inflationsbereinigten Hoch von 1980 entfernt

Der Goldpreis verbuchte in den letzten Monaten den stärksten Anstieg seit 1979 mit einem Plus von 46 % und liegt mit über 2.640 US-Dollar weiter über seinem nominalen Allzeithoch bei 850 US-Dollar von 1980. Selbst inflationsbereinigt konnte der Goldpreis vorletzte Woche ein neues Allzeithoch erreichen, zumindest im Vergleich zur offiziell ausgewiesenen Inflationsrate. In der gleichen Zeit stieg der Silberpreis jedoch gerade einmal bis auf 33 US-Dollar an, was weit von dessen nominalen Allzeithoch bei 50 US-dollar entfernt liegt. Nachdem wir uns im letzten Marktkommentar den Goldpreis inflationsbereinigt angesehen haben, wollen wir heute einen Blick auf den Silberpreis werfen.

Der folgende Chart stellt den inflationsbereinigten Preis von Silber dar, gemessen in Relation zum offiziellen US-Verbraucherpreisindex (CPI-U), über einen Zeitraum von 110 Jahren. Er zeigt, wie sich der Silberpreis real, also unter Berücksichtigung der Inflation, über mehr als ein Jahrhundert entwickelt hat.

Seinen Hochpunkt fand der Silberpreis während der späten 1970er Jahre und Anfang der 1980er Jahre, als er auf etwa 154 US-Dollar pro Feinunze anstieg, wenn man die Inflation berücksichtigt. Dies war während einer Phase extremer Inflation und wirtschaftlicher Schwäche (Stagflation). Ein weiterer wesentlicher Faktor war die Silbermanipulation der Hunt-Brüder, die versuchten den Silbermarkt zu kontrollieren, was jedoch von der US-Regierung vereitelt wurde. Nach diesem Höhepunkt stürzte der Silberpreis dramatisch ab und blieb für die nächsten zwei Jahrzehnte auf deutlich niedrigeren Niveaus, da die Notenbanken gleichzeitig Silber demonetisierten und ihre Silberbestände in Schritten verkauften. Heute gibt es keine nennenswerten Bestände an physischem Silber mehr, weshalb in diesem vergleichsweise kleinen Markt schnell ein Defizit entstehen kann, was ein Krisenzeiten zu starken Preisanstiegen führen kann.

Einerseits zeigt der Chart, dass der Silberpreis in Krisenzeiten deutlich an Wert gewinnen kann, während er in stabileren Perioden an relativer Bedeutung verliert. Andererseits liegt der inflationsbereinigte Silberpreis mit 32 US-Dollar weit von seinen historischen Hochs entfernt, was eine noch immer stabile Wirtschaftslage widerspiegelt und hohes Anstiegspotenzial in einer neuen Stagflation oder Krise vermuten lässt.

Silberpreis noch weit von Allzeithoch entferntUm die offiziell ausgewiesene Inflationsrate bereinigt, ist der Silberpreis noch weit von seinem Allzeithoch bei 154 US-Dollar entfernt

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Der nächste Chart unterscheidet sich deutlich vom ersten, da er den inflationsbereinigten Silberpreis auf Basis der alten Berechnungsmethode darstellt, die bis 1980 verwendet wurde. Diese alternative Methode zeigt eindrucksvoll, dass die tatsächliche Geldentwertung in den offiziellen Daten offenbar zu niedrig ausgewiesen wird. So liegt der Höchststand des Silberpreises in den späten 1970er Jahren in diesem Chart bei etwa 1.385 US-Dollar, weit über den etwa 154 US-Dollar des um die offizielle Inflation bereinigten Charts. Dieser hohe Silberpreis spiegelt die stärkere Inflation wider, die in dieser älteren Berechnungsmethode berücksichtigt wird.

Der Chart verdeutlicht jedoch auch, dass der Silberpreis heute inflationsbereinigt weitaus günstiger ist als jemals zuvor in der Geschichte. Dies ist teilweise auf das stark gestiegene Produktivitätswachstum und effizientere Abbaumethoden zurückzuführen, was in einem stabilen Geldwertkontext auch zu erwarten gewesen wäre. Es erscheint daher rational, dass eine Unze Silber heute relativ günstiger ist als vor hundert Jahren.

Obwohl Silber heute als Zahlungsmittel kaum noch eine Rolle spielt, könnte es - ähnlich wie Gold - in einer kommenden Phase der Stagflation zu einer Remonetarisierung kommen. Dies könnte die Nachfrage nach Silber erheblich steigern. Da die überirdischen Bestände, anders als in den 1970er Jahren, weitgehend von der Industrie verbraucht wurden, wäre in einer solchen Krise ein exponentieller Preisanstieg durchaus denkbar. Da wir, meiner Ansicht nach, gerade am Anfang einer neuen Stagflation stehen, sehe ich ein sehr hohes Anstiegspotenzial für Silber inden nächsten Jahren und empfehle den nächsten Preisrücksetzer als möglicherweise finale günstige Kaufchance zu nutzen.

 

Silberpreis ist historisch günstigNach der alten Berechnungsmethode der Inflation, die bis 1980 Verwendung fand, ist der Silberpreis historisch günstig

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